Mittwoch, 22. April 2009

baltik

So ein "perfekter Urlaub" ist ja sowieso Ansichtssache. Mancher fährt eben ins 5-Sterne Hotel in die Karibik, der andere nächtigt einfach eine Weile auf der Parkbank im Schlosspark. Meine favorisierte Variante liegt jedenfalls irgendwo dazwischen, tendiert aber, schon allein wegen dem Budget, eher zur Parkbank. aber das ist eigentlich gar nicht mal schlimm. Ein großer Dichter, dessen Namen mir gerade nicht einfällt und über dessen Existenz ich mir auch nicht ganz im Klaren bin, sagte einmal: Urlaub is das, watte draus machst! Was gibt es also besseres als das Hauptreiseziel des Ostberliners; die Ostsee?


Gesagt, getan. Der Plan war simpel: Nur das Nötigste mitnehmen, Fahrrad, Zudeckmöglichkeit, Geld, Kippen, Essen, Bier (es war Feiertag). Mit dem Regio nach Stralsund, dabei möglichst lange vom Schaffner fernbleiben, dann mit dem Fahrrad nach Binz. Lagerfeuer, Qualm, Essen, Bier und Schlafen.




Aufgrund der immens langen Planungszeit und den ausgefeilten Details schien der Plan perfekt, wenn uns da nicht jemand einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Pavel kam jedenfalls zu unserer Fahrradtour mit einem Schlafsack, einem Rucksack, einen Karton mit Schoko Happs, einer Tüte Milch uuund... nee, er hatte kein Fahrrad.
Nun ist das ein Problem, vor dem wir nicht zum ersten Mal standen. also erst einmal kein Kopf gemacht und in den Zug eingestiegen. "wir managen das schon in Stralsund"
Dazu muss man sagen, dass Stralsund ca so groß wie Buchholz scheint und dort Laufen anscheinend mehr im Trend ist als fahrradfahren. kein Wunder, wenn man in 20min braucht, um durch die ganze Stadt zu laufen. Aber nach einer Weile und einem Boden-lieger-Lach-Flash von Lorenz un mir hatten wir dann auch das Problem im Griff.

Die Fahrt nach Binz war dann für lorenz und mich, besonders aber für Pavel, ein weiterer Struggle höchsten Niveaus. Auch wenn sein 24Zoll-80er-Lila blaues Mountainbike farblich perfekt zu seinem Schlafsack passte, lies es eine 60km Fahrradtour locker wie ein 200km Laufmarsch erscheinen. Der Gegenwind machte das auf jeden Fall auch nicht unbedingt entspannter. Aber wir wären nicht wir, wenn wir nicht wir wären und jedenfalls haben wir auch diese Strecke gemeistert.
Der Abend war dann auch nicht mehr so spektakulär. Alle waren fertig, wir fuhren zum Steinstrand, macht ein Feuer und tranken noch das eine oder andere Bier. Als ob der Wind uns nicht schon genung Sorgen bereitet hätte, gab er so ziemlich alles, damit unser Feuer gerade einmal 2 von 5 Partylöwen bekam.



Der nächste Tag begann mit der allmorgentlichen Nahrungssuche in der Stadt. Routine stellte sich ein. Brötchen beim Bäcker, aufstrich und milch von Plus. Gegessen wurde auf einem Platz am Strand mit Blick übers meer.





Urlaub heißt natürlich auch Entspannung und nach dem stundenlangen Hustlen mussten wir auch einfach mal, so wie es der normale Urlauber eben tut, am Strand liegen und nichts tun. absolut gar nichts.




Doch nach ein paar stunden kehrte bei uns wieder Normalzustand ein und Pavel sammelte sogar noch Skatefootage mit seinem unsichtbaren Skateboard, wobei er beim ersten Versuch noch einen dicken backyardklatscher hinlegte.




So ein Ostseeurlaub ist ja kein Ostseeurlaub, ohne in der Ostsee gewesen zu sein.
Was aber im mulmig warmen Smog unserer geliebten Hauptstadt noch als Kinderspiel schien, wurde bei 200km/h Sturmböen und einer Wassertemperatur von gefühlten 2° doch zu einem mittelschweren Hindernis. Aber nachdem Lorenz und ich ein wenig geplanscht haben, ist Pavel doch noch reingesprungen.






Am letzten Abend hatten wir dann die geniale Idee, unseren Schlafplatz an einer Stelle zu machen, wo zwar jede blinde Nuss unser Feuer sieht, es dafür aber komplett windstill war. Die letzten Bierchen, ein bisschen Beruhigungsqualm und ein perfektes Feuer machten den letzten Abend dann noch einmal zum krönenden Abschluss







Vielen Dank nochmal für die Zeit an Pavel und Lorenz, an meine treue Rola, an die spendablen Stralsunder, die Pavel das bike "gesponsort" haben, den viel zu teuren Bäcker, an die Kontrolleure, die uns immerhin durch jeweils ein Bundesland kostenlos fahren lassen haben, freiwillig oder nicht, an Hellboy und an das perfekte Wetter.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ooooohman tom. geile scheiße! haste echt gut hinbekommen.
nur an "ein bisschen Beruhigungsqualm ", da musste noch dran feilen
lorenz

TG SMOOOTH hat gesagt…

ALTERRR...disst du meine hometown? ich glaub, ich muss dir original küsten style eine ballern weil du meinen brüdern back home auch noch nen bike geklaut hast. da oben is das durchschnittliche einkommen nich so hoch, da kann sich nich jeder nen bike leisten! aber entspannte tour, bisschen derrrty aber cool.
holla

mesh hat gesagt…

sehr schön. ich fühl mich als wenn ich da gewesen wäre!
soll heißen ich geh duschen.
bilder sind wieder killah aber hast du nich geclaimed das du kein selbstauslöser hast am tag vor eurer abreise?

Tomson hat gesagt…

meine bronny hat keinen selbstauslöser, aber da hatte ich ja meine kleine süße A1 dabei. die hat sehr wohl nen selbstauslöser